Von Peter Langner auf Montag, 15. Mai 2017
Kategorie: Tipps und Tricks

Fehlersuche in SAP: Callstack-Analyse mit SYSTEM_CALLSTACK & Co.

In der ABAP-Entwicklung ist es oft entscheidend zu wissen, welche Programmteile oder Methoden aktuell ausgeführt werden und wie sie aufgerufen wurden. Der sogenannte Callstack (Aufrufstapel) liefert diese Informationen und ist besonders hilfreich bei der Fehlersuche, Performanceanalyse oder beim Debugging komplexer Anwendungen.

Was ist der ABAP-Callstack?

Der Callstack zeigt die Reihenfolge der aufgerufenen Programme, Funktionsbausteine, Methoden oder Form-Routinen zur aktuellen Ausführungszeit an. Er ist vergleichbar mit dem, was im Debugger unter „Aufrufhierarchie" sichtbar ist. Diese Informationen sind besonders nützlich, wenn man herausfinden möchte, aus welchem Kontext ein bestimmter Codeabschnitt aufgerufen wurde – etwa in BAdIs, User-Exits oder bei dynamischen Funktionsaufrufen.

Wie kann man den Callstack in ABAP auslesen?

Es gibt zwei gängige Methoden, um den Callstack programmgesteuert zu ermitteln:

1. Funktionsbaustein SYSTEM_CALLSTACK

Dieser Baustein liefert eine strukturierte Liste der aktuellen Aufrufhierarchie. 

Ein einfaches Beispiel:

2. Klasse CL_ABAP_GET_CALL_STACK

Ab neueren SAP-Releases steht die Klasse CL_ABAP_GET_CALL_STACK zur Verfügung, die eine objektorientierte Alternative bietet:

Diese Methode liefert eine formatierte Darstellung des Callstacks, die sich leicht analysieren lässt.

Wann ist die Auswertung des Callstacks sinnvoll?

Fazit

Die Auswertung des ABAP-Callstacks ist ein mächtiges Werkzeug für Entwickler, um den Aufrufkontext ihrer Programme besser zu verstehen. Ob zur Fehlersuche, Performanceoptimierung oder einfach zur besseren Nachvollziehbarkeit von Abläufen – mit den vorgestellten Methoden lässt sich der Callstack effizient analysieren

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